Samstag, 23. Juni 2012

Panoramas... erste Versuche


Seit kurzem experimentiere ich mit Panoramas herum. Wie kam ich eigentlich darauf? Ach ja, Australien ist Schuld. Als ich bei Sonnenuntergang am Swan River stand und die Stadt, den Fluß und den langen Horizont bestaunte, dachte ich: Wie kann ich denn diesen Rundblick festhalten? Kurzum hab ich mit meinem Weitwinkel 4 Bilder gemacht, die sich etwas überlappten. Ich dachte mir, dass ich die schon irgendwie zusammen bekomme, evtl. sogar in der Kamera selbst. Meine Nikon D90 hat, soweit ich weiß, keine eingebaute Panorama-Funktion. Und mit der vorhanden Photomerge-Funktion in der Kamera hab ich nix zustande gebracht.
Ich hab dann mal ein wenig gegoogelt, wie man Panoramas schnell und einfach erstellen kann. Dabei kam ich auf 3 unterschiedliche Software. Zuerst natürlich Adobe Photoshop (PS) und die Photomerge-Funktion. Ich hab die Version CS4, glaube aber das ab CS3 diese Funktion vorhanden ist. Einfach über Datei > Automatisieren > Photomerge... die Dateien auswählen, das Layout bestimmen und ein paar Optionen, wie Vignettierungsentfernung oder Korrektur der Verzerrung, auswählen. Der Rest passiert dann automatisch. Theoretisch! Wenn man nämlich wie ich zu wenig Fotos mit zu geringer Überlappung gemacht hat, geht es nämlich nicht. So geschehen mit den Perth Fotos. Frust! Kann man das manuell in PS korrigieren? Bestimmt... wenn man ein Experte ist. Ich bin das aber nicht. Also erste Lehre gezogen... Mehr Bilder machen, bzw. mehr Überlappung in den Bildern. ;)

Ich habe dann nach Alternativen gesucht. Dabei habe ich PTGui und Hugin gefunden. PTGui kann man als Testversion runterladen (Vollversion kostet ca. 80 Euro) und Hugin ist sogar ein komplett kostenloses Tool. Beide haben den Vorteil, dass sie einfacher und flexibler für einen Nicht-PS Guru sind... wie ich einer bin.  

In PTGui - http://www.ptgui.com/ - geht man wie folgt vor. Bilder laden, Rheinfolge angeben und ausrichten. Das tolle ist, dass man Kontrollpunkte manuell setzen kann, wenn die Bilder nicht automatisch überlagert und "gestitcht" werden. Das ist natürlich ein Vorteil gegenüber PS. Bei PTGui fand ich allerdings die Übergänge, also die Überblendungen der einzelnen Bilder nicht sehr gut. Lag aber vielleicht auch an der schwierigen Lichtsituation der Bilder mit dem Sonnenuntergang. Aufgrund der Wasserzeichen in der Testversion habe ich dann noch Hugin ausprobiert, da es kostenlos ist und ich gerne ein fertiges Panorama haben wollte.

Perth Skyline bei Sonnenuntergang - Aus 4 Fotos mit PTGui zusammengesetzt - die Übergänge sind im Vergleich zu Hugin deutlich zu erkennen. Vielleicht ist es aber auch nur eine Einstellungssache.


Hugin - http://hugin.sourceforge.net/ - ist PTGui wirklich sehr ähnlich. Es funktioniert nach dem gleichen Workflow und die Oberfläche ist auch... na ja... faaaast gleich. Ich fand es allerdings auf Anhieb etwas besser verständlich und einfacher zu bedienen. Erst Bilder Laden, dann Ausrichten und zuletzt das Panorama erstellen. Die Kontrollpunkte zu setzen geht sehr einfach. Um möglichst genau den Punkt auf beiden Bildern zu treffen, ist es ratsam in das Bild zu zoomen. Was ich klasse finde ist das Schnelle Vorschaufenster (oder auch OpenGL-Vorschaufenster). Dort kann man ganz einfach das Bild ausrichten und die Projektion anpassen. Hugin hat einige ganz nette Projektionen im Programm, z.B. Zylindrisch, Fisheye, Sphärisch oder Panini. Was gefällt muss man einfach ausprobieren.

Perth Skyline bei Sonnenuntergang - Aus nur 4 Fotos mit Hugin zusammengesetzt







Nachdem ich dann in der Hafencity ein paar Bilderreihen gemacht habe, um mehr mit Panoramas zu spielen, habe ich nochmals Photoshop verwendet. Und siehe da, es hat funktioniert. Das automatische Zusammenfügen klappt echt super. Je nach Bildmenge dauert es zwar ein wenig (1-5 Minuten), aber das Ergebnis ist beeindruckend.

Hamburg Speicherstadt - Aus 12 Fotos mit Photoshop zusammengestezt

Mein Workflow sieht jetzt so aus:
  1. Die Fotos in PS laden, mergen und zuschneiden
  2. Das Panorama als Photoshop-Datei speichern (PSD)
  3. Die PSD in Lightroom laden und dort die Entwicklung machen
Leider hab ich noch keine Möglichkeit gefunden das Panorama als RAW zu speichern, so dass ich das RAW entsprechend in Lightroom verarbeiten kann (Das Photoshop RAW mag mein LR 3.3 nicht).

Bis jetzt habe ich alle Bilder aus der Hand geschoßen und hab dazu mein D90 18-105mm Kit Objektiv genutzt. Meist im Weitwinkel, manchmal auch so bei 70-80 mm. Das ist aber irgendwie nur suboptimal, da ich die Bilder beim reinzoomen nicht scharf genug finde. Liegt vielleicht am VR oder einfach am Autofokus. Auf jeden Fall werde ich bei Gelegenheit die nächsten Panoramas mit Stativ machen. Dann fokussiere ich manuell. 

Als Fazit aus meinem kleinen Exkurs kann ich folgendes sagen: Mit ausreichend Überlappung funktioniert Photoshop einwandfrei und liefert überragende Ergebnisse. Wenn die Überlappung zu gering ist, kann man aber mit Hugin auch sehr schöne Panoramas mit relativ wenig Aufwand erstellen.

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