Montag, 5. Mai 2014

DIY: Hintergrundwand fürs Fotostudio

In meinem neuen Arbeitszimmer gibt es eine kleine Ecke, die ich als Fotoecke auserkoren habe. Raufasertapete als Hintergrund wird schnell langweilig. Im Studio bei Paddy hab ich ja schon seine coolen Hintergrundwände kennengelernt. Davon inspiriert dachte ich mir: Baue ich mir auch ;) Gesagt, getan. Hat zwar etwas gedauert, bis ich endlich auch eine Seite tapeziert habe, aber was solls. Ausreden habe ich zu Hauf ;-) Das tolle ist, dass man mit so einer Wand auf Rollen flexibel ist und 2 Hintergründe verwenden kann. Auf eine Seite soll eine Backsteintapete kommen (die habe ich schon tapeziert) und die andere soll ein Holzhintergrund werden (diese Tapete steht allerdings noch in der Ecke). Mangels Platz wurde meine Wand nur ca. 2 x 2 Meter groß. Aber für meinen Hobbybereich ist das ausreichend. Ich starte meine kleine "Handwerker-King-Do-It-Yourself-Tim-Allen-Whouh-Whouh-Whouh-Fotostrecke-für-echte-Kerle" ;-) mit einem Camporn-Selfie vor eben dieser Wand.


Dieser Blogpost soll übrigens keine mega-ausführliche Bauanleitung sein, sondern eher Nachahmer bei der Konstruktion unterstützen. Und ein wenig meinem Stolz, ebendiese Wand alleine gebaut zu haben, Ausdruck zu verleihen ;) Selbstbeweihräucherung... Eigenlob... ja, ja, ich weiß ;)

Ich starte einmal mit meiner "Bauzeichnung":


Ein Tipp schon hier. Ich habe 1,3 cm Dicke Spanplatten gekauft, weil ich dachte, wenn dicker, dann besser zum tapezieren (verbiegt sich nicht durch die Nässe des Leims). Das ist aber eine ganz schöne Schlepperei. Ich denke es langt auch 0,5-0,8 cm Dicke Spanplatten. Das Bauholz für den Rahmen hatte ich noch von einer Katzennetzkonstruktion aus unsere alten Wohnung über und habe ich hier nun verbaut.

1. Den Rahmen auslegen und Punkte für die Schrauben anzeichnen. 2. Die Hölzer für den Rahmen verschrauben. Die Löcher mit einem Holzbohrer vorbohren macht das verschrauben deutlich einfacher.
3. Das Innenkreuz zusätzlich mit Winkeln stabilisieren. Hier habe ich einfach vorhande Winkel für Regale genommen. Sonst hätte ich welche kaufen müssen. Um den Fußboden zu schonen noch Malervlies drunter gelegt. 4. Den Rahmen ausmessen und im Baumarkt beim Holzzuschnitt Spanplatte zuschneiden lassen. 8 Stück für Vorder- und Rückseite.


5. Nun die Spanplatten auflegen und verschrauben. Ein Akkuschrauber ist hier essentiell, ansonsten wird es a) lange dauern und b) schmerzhaft ;) 6. Wenn Vorder- und Rückseite mit Spanplatte versorgt sind ist der "Rohling" soweit fertig. Fehlen noch die Rollen.
7. Die Füße für die Rollen war dann deutlich kompolizierter. Ich habe da nix ausgerechnet von wegen Statik oder so. Hab einfach nach Gefühl eine Konstruktion gewählt. Und jetzt kann ich sagen: Hält 1a! ;) Ich glaube wichtig sind die Winkelstützen, so dass die Wand nicht kippen kann. Die wiegt mit den Spanplatten locker 90 kg. Auch dehalb empfehle ich dünner als 1 cm zu nehmen. 8.Zum Anschrauben muss die Wand aufgebockt werden. Habe sie mit insgesamt 4 Schrauben befestigt. Nehmt da gute Schrauben (ich hab Spax genommen), denn die müssen einiges aushalten. Die Rollen sind aus dem Baumarkt und tragen pro Rolle 50 kg, insgesdamt also 200 kg. Das reicht.


9. Tataaa! Fantare... die Wand steht. Uff, war ich froh, als sie weder uzmgekippt, noch die Rollenkonstruktion gebrochen ist. Sie lässt sich super wegschieben und macht dabei einen sehr stabilen Eindruck. 10. Nun zum Tapezieren. Die Tapete habe ich vorher ausgelegt und die Bahnen zurechtgeschnitten, um den Rapport zu treffen. Der Verschnitt hält sich aber in Grenzen.
11. Jede Bahn vorher noch einmal angehalten, um sicher zu sein, dass es passt. Ich hatte ja nur eine Rolle und Fehler durften nicht sein. 12. Fertig!

Die Tapete war mit 16€ übrigens echt günstig und sieht echt gut aus. In der Rolle hätte ich sie fast zurück geschickt, weil ich dachte, sieht doof aus. Aber auf Fotos echt top. Und das hier ist nur iPhone. Wenn man ein Portrait mit Offenblende macht, und dafür ist sie primär gedacht, ist es top.



Ich hatte ganz vergessen was zu den Kosten zusagen, deshalb hier der Nachtrag;) Die Kosten waren relativ überschaubar. Auf Heller und Pfennig kriege ich es nicht mehr zusammen, aber es war ungefähr:
- Spanplatten 4m2: 80 €
- Schrauben: 10 €
- Bauholz (hatte ich noch - 7 Latten a 2m): ca. 20 €
- Winkel (hatte ich auch noch - 4 Stück): ca. 15 € (waren irgendwelche billigen von IKEA)
- Rollen (4 Stück): 20 €
- Tapeten: Backstein 16 € und Holz 28 € (Hängt aber ganz vom Design ab. Das kann bis 150-200€ pro Tapete hoch gehen)

Alles zusammen inkl. Tapete (ohne Kleister ;)), wenn man alles kaufen muss also ca. 190 €.


9 Kommentare:

  1. Das praktische an Deiner Konstruktion... Du hast beide Seiten beplankt und kannst so mit zwei verschiedenen Hintergründen arbeiten... Feine Idee und gut umzusetzen

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  2. Super Anleitung,

    nur Interessehalber, wie hoch waren die kosten für das Material?

    Gruß

    Roman

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    1. Moin Roman!
      Die Kosten waren überschaubar. Auf Heller und Pfennig kriege ich es nicht mehr zusammen, aber es war ungefähr:
      - Spanplatten 4m2: 80 €
      - Schrauben: 10 €
      - Bauholz (hatte ich noch - 7 Latten a 2m): ca. 20 €
      - Winkel (hatte ich auch noch - 4 Stück): ca. 15 € (waren irgendwelche billigen von IKEA)
      - Rollen (4 Stück): 20 €
      - Tapeten: Backstein 16 € und Holz 28 € (Hängt aber ganz vom Design ab. Das kann bis 150-200€ pro Tapete hoch gehen)

      Alles zusammen inkl. Tapete (ohne Kleister ;)), wenn man alles kaufen muss also ca. 190 €.

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  3. und wenn man vorher die Platten mit einem alten Lack streicht,verbiegt sich nichts mehr und man kann die dünnen Platten nehmen.

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    1. Hi Peter. Ja, stimmt. Und man kriegt jede Tapete sogar wieder leicht ab. Ich wollte mir das lackieren sparen, wäre aber im Nachhinein eine gute Idee gewesen und dauert auch nicht so lange. Und dünne Platten sind definitiv besser, weil viel weniger Gewicht und auch günstiger. Bei meiner nächsten Wand dann... ;-)

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  4. Tipp: Statt Spanplatten Sperrholz nehmen - ist leichter und formstabil.

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    1. Stimmt absolut! Aber auch teurer. Mir war es zu teuer für die Wand ;)

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  5. Hallo Johannes!
    Toller Blog!
    Schön, wie Du Dir Deine Hintergrundwand selbst gebaut hast! Klasse!
    Danke, dass Du dabei auf SPAX gesetzt hast - übrigens auf vom TÜV zertifizierte Qualität made in Germany. Wenn Du magst, stell uns und unseren SPAX-Fans doch gern Dein Projekt auf unserer Facebookseite vor (facebook.com/SPAX).
    Viele Grüße,
    Dein SPAX-Team

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